Umbau der RocoLine-DKW für feinere Radsätze
Für den Nachbau des Bahnhofs Bischofsheim (Rhön) brauchen wir zwei DKW. Obwohl es seit einigen Jahren maßstäbliche Weichen von Tillig und Weinert zu kaufen gibt, sind einbaufertige DKW immer noch Mangelware. Es gibt Bausätze, Schwellenroste und manchmal Fertigweichen von Günter Weller und die Weichen von Weichen Walter, aber das war für uns aus verschiedenen Gründen keine Möglichkeit.
Es blieben also nur die DKW von RocoLine übrig. Die DKW haben eine Länge von 345mm, einen Abzweigwinkel von 10° und einen Abzweigradius von ungefähr 950mm. Letzteres fällt natürlich gegenüber den von uns verbauten Weinert-Weichen stark ab, als Ganzes sehen die RocoLine DKW aber immer noch prima aus.
Das Einzige, was die RocoLine-Weichen für uns problematisch macht ist, dass es in den Herzstücken einen Spurkranzauflauf für NEM-Radsätze gibt und Radsätze nach RP25 in die Herzstücklücke fallen. Das sieht nicht gut aus und ist nicht betriebssicher. Abhilfe für diese Problematik gibt es bei Michael Weinert. Michael Weinert hat Herzstücke aus Neusilber für die RocoLine-Weichen entwickelt, die das Befahren der Weichen mit RP25-Radsätzen ermöglichen und ohne Spurkranzauflauf funktionieren.
Neben dem Austausch der Herzstücke habe ich bei der DKW auch noch jedes Stückchen Gleis und jede Zunge mit einem Anschlussdraht versehen, damit es nicht zu Kontaktschwierigkeiten kommt.
Am Anfang steht wie bei den Weichenselbstbauern das Brettchen. Ich habe mir ein passendes Stück 4mm starkes Pappelsperrholz zugesägt, das von der Höhe her genau zur Gleisunterlage im Bahnhof passt.
Nach Auflegen der DKW habe ich die Stellen markiert, an denen Bohrungen für Kabel und die Stelldrähte einzubringen waren.
Nach dem Bohren der Löcher habe ich die DKW probeweise auf das Brett gelegt. Das Weichenbrett habe ich dann auf einem Stück Regalboden befestigt, damit es sich während des Umbaus nicht verzieht.
Das nächste Bild zeigt das zum Umbau nötige Werkzeug.
Die beiden letzten Schwellen an der DKW haben Aussparungen für Schienenverbinder. Die Schwellen habe ich entfernt und durch normale Schwellen ersetzt. Die Befestigungsmuttern für die Weichenantriebe lassen sich einfach ausklipsen entfernen, dann habe ich die Schienenprofile verzinnt.
Nach und nach habe ich dann die Litzen seitenrichtig an die Schienenstückchen gelötet. Es ist erstaunlich, wie viele Anschlüsse dabei zusammenkommen. Auf die Unterseite des Weichenbrettes habe ich noch zwei Abstandshalter geschraubt, damit die Kabel beim Arbeiten an der DKW nicht eingeklemmt werden.
Damit die Bohrungen für die Stelldrähte nicht zu auffällig sind, habe ich sie auf der Oberseite mit Papier bis auf einen Schlitz abgeklebt und die Umgebung schwarz lackiert. Die Bohrungen für die Kabeldurchführung habe ich auf der Oberseite angesenkt, damit der Schwellenrost plan aufliegt.
Nachdem klar war, dass die Weiche wirklich plan auflag, habe ich das Brett unter der Weiche braun gestrichen und die DKW mit Kraftkleber auf das Brett geklebt.
Hier dürfen die Herstücke von Michael Weinert schon einmal probeliegen.
Mit Zange und Stechbeitel habe ich das Roco-Herzstück entfernt und die Fläche unterhalb des Herzstückes begradigt.
Die Bohrung zur Durchführung des Kabels zur Herzstückpolarisierung habe ich mit dem Senker noch ein wenig erweitert, damit das Herzstück plan aufliegt.
Schon mit lose eingelegten Herzstücken laufen Wagen sauber über die DKW
Passt alles, können die Herzstücke mit 2K-Kleber befestigt werden.
Nach dem Umbau hat die DKW sehr gewonnen. Fahrzeuge mit NEM- und RP25-Radsätzen können die Weiche ohne Probleme befahren.
Eingebaut sieht die DKW in der Bahnhofseinfahrt von Bischofsheim zur Zeit so aus:
Die nächste DKW liegt hier schon zum Umbau bereit, so dass wir im neuen Jahr mit dem Gleisbau weitermachen können.
Musik dazu:
Livin' On A Prayer von Bon Jovi
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