Meine kleine weite Welt
Vor einigen Tagen hatte ich etwas Zeit übrig und habe mir einen kleinen Fiddleyard für die Meterspur-Module gebaut. Dabei habe ich Material verwendet, das ich daheim noch herumliegen hatte, damit sich die Kosten für das Modul im Rahmen hielten.
Basis des Fiddleyards sind zwei Birkensperrholzplatte von 250x500mm Größe, die ich von einem längst vergessenen Projekt übrig hatte. Konstruktiv ist der Abstellbahnhof als Schiebebühne ausgeführt. Auf 250mm Breite kommen vier Gleise unter, wobei ein Gleis zum Abstellen der Normalspurwagen gedacht ist, die auf Rollwagen verladen werden.
Ich bin ohne großen Plan an den Bau des Schattenbahnhofs herangegangen, ich habe die Erfahrungen genutzt, die wir beim Bau von Jörgs "großem" Schattenbahnhof im letzten Herbst gemacht haben.
Dann man los: Die Platte, die später die Gleise tragen soll, ist mit Kiefernleisten 10x14mm in Längsrichtung versehen. Die Leisten dienen als Runterfallschutz und verhindern, dass sich die Sperrholzplatte in Längsrichtung verzieht. In Querrichtung übernehmen die Schubladenzüge diese Aufgabe.
Die Stirnbretter des Fiddleyards entstehen aus 10mm Pappelsperrholz, das hier auch noch herumlag. Seitenwände gibt es nicht, stattdessen habe ich Kiefernleisten 15x40mm aus dem Fundus genommen.
Bei dem heißen Wetter Anfang dieser Woche war auch das Lackieren der Holzteile an einem Tag erledigt: Die Platte, die die Gleise trägt, habe ich rot lackiert, die Außenseiten dieser Platte und der Modulkasten sind entsprechend der Norm des H0-Modellbahnforums in Grau lackiert.
Bei der Montage der Schiebebühne bin ich besonders sorgfältig vorgegangen, damit die Lade hinterher nirgendwo klemmt.
Auf den Stirnseiten folgen jetzt noch die Verbindungsbohrungen für die Module und die Bohrungen für die Beinbefestigung. Die Beine lassen sich außen oder innen anbringen.
Ein erster Test zeigt, dass alles so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt habe. Zwischen Fiddleyard und benachbartem Modul klemme ich eine Platte aus 0,5mm Polystyrol und/oder zwei Unterlegscheiben, damit die Bühne etwas mehr Platz zum Bewegen hat.
Die Montage der Gleise war dann eine reine Fleißarbeit: An den Übergängen habe ich die Profile auf Schwellen aus Pertinax gelötet, die Anschlussleitungen laufen auf der Oberseite der Schublade in einer Lüsterklemme zusammen, damit ich bei Fehlern nicht zwischen Schublade und Modulkasten herumsuchen muss. Auf der Unterseite enden beide Leitungen an den Modulübergängen in 4mm-Steckern und -Buchsen.
Bei einem ersten Probeaufbau des fertigen Abstellbahnhofs haben wir nur auf einer Seite Beine angebracht, das hat gut gehalten.
Jetzt fehlt noch die abschließende Lackschicht auf der Außenseite des Modulkastens und dann ist der Fiddleyard erst einmal fertig.
Fazit
Für meinen kleinen Aufbau ist der Fiddleyard genau richtig: Das Teil ist klein, schnell weggeräumt und bietet immerhin 2000mm Abstellgleislänge, das reicht für Straßenbahntriebwagen und eine Rollwagengarnitur locker aus. Das Spielen mit einem Fiddleyard macht viel mehr Laune als die Fahrzeuge irgendwo auf den Modulen auf- und abzugleisen.
Musik dazu:
Out in the Fields von Gary Moore