V 31 der HEG digital
Die V 31 der Hersfelder Eisenbahn, eine ehemalige Vorserien-V 160 der DB, fand ich schon lange faszinierend. Das erste Mal war mir die Lok im Miba Spezial Privatbahnen aufgefallen. 1995 gab es von Märklin ein Modell der V 31 als Sonderserie zu kaufen. Damals hatte ich kein Geld und habe die Lok darum ein wenig aus den Augen verloren.
Anlässlich der Modellbahnausstellung in Frankfurt Griesheim Anfang November 2013 kamen wir auf die Idee, einen Teil des Betriebbs mit hessischen Privatbahnfahrzeugen abzuwickeln. Eine kurze Suche im Netz und ich hatte die gute alte Märklin-Lok zu einem vernünftigen Preis gefunden.
Die Lok kann weder von den Fahreigenschaften noch von der Detaillierung mit modernen Konstruktionen mithalten, das ist klar. Sie trifft aber das Vorbild recht gut und mit ein paar hier geschilderten Umbauten läuft sie auch ganz manierlich.
Als erstes ist das Lokgehäuse zu entfernen (hat da jemand "Achwas!" gerufen?). Dazu muss eine Lüfterabdeckung vorsichtig ausgehebelt werden mir ist dabei eine Haltenase abgebrochen dann lässt sich das Gehäuse einfach abschrauben.
Märklin hat sich bei der Verdrahtung der Lok seinerzeit an keine Konvention gehalten, die Kabelfarben entsprechen der damaligen Hausnorm. Darum habe ich alle Kabel bis auf die schwarzen Kabel zur Stromabnahme entfernt.
Auf dem zweiten Bild hat schon der neue Decoder, ein Lokpilot V4 DCC, in der Lok Platz genommen. Ich habe den Decoder mit einem Klebepad befestigt.
Der Anschluss von Stromabnahme, Motor und Lampen war dann reine Fleißarbeit. Ich habe mich bei den Kabelfarben nach dem NMRA-Standard gerichtet. Die Spitzenbeleuchtung ist der Einfachheit halber an die weißen und gelben Kabel gelötet. Da das Modell keine Zugschlussbeleuchtung hat, war hier kein weiterer Aufwand zu treiben. Die folgenden Bilder zeigen den Anschluss von Stromabnahme, Motor und Lämpchen.
Nach Abschluss des Decodereinbaus und mehrmaliger Kontrolle der Verbindungen kam die Lok auf das Programmiergleis. Mit Hilfe des ESU LokProgrammers und der dazu gehörenden Software ließ sich der Decoder leicht einstellen.
Die Probefahrten waren ein wenig ernüchternd. Die Lok lief. Aber sie lief wie eine Kaffeemühle. In meiner Enttäuschung erinnerte ich mich dunkel, dass es von Märklin Umbausätze für die alten Motoren gibt, mit denen Motorschild, Anker und Feldmagnet ausgewechselt werden. Eine Anfrage bei meinem Lieblingshändler ergab, dass ich mit meiner Ahnung richtig lag und er hatte auch gleich noch einen passenden Umbausatz auf Lager.
Also noch einmal von vorn: Das Antriebsdrehgestell habe ich nach Abschrauben der Drehgestellblende ausgebaut.
Als nächstes habe ich die Anschlüsse für Gleis- und Motorstrom am Drehgestell abgelötet und das alte Motorschild und den Anker entfernt.
Dem Umbausatz liegt ein neuer Magnet bei, der einfach aufgesteckt wird.
Auf dem nächsten Bild sind links der neue fünfpolige und rechts der alte dreipolige Anker zu sehen.
Die Montage des neuen Motorschildes und der Anschluss der Litzen gingen schnell über die Bühne.
Wo ich schon einmal dabei war, habe ich auch gleich noch die Märklin-Kupplung entfernt und durch einen Normschacht ersetzt. Jetzt bin ich in der Wahl der Modellkupplung freier.
Das nächste Bild zeigt noch einmal die ausgetauschten Bauteile Kupplung, Motorschild und Anker nebst Magnet.
Fazit
Auch nach dem Umbau auf den fünfpoligen Anker fährt die Lok nicht wie ein Modell aus 2013 die 225 von Liliput zum Beispiel ist ein Traum als Streckenlok ist die V31 aber durchaus zu gebrauchen. Sie lässt sich gut regeln und fährt schön langsam und gleichmäßig an.
Der Umbau ist nicht schwer. Der Antriebsumbausatz enthält alle notwendigen Teile und der Lokpilot regelt den Motor richtig gut. In der Lok ist genug Platz, so dass die Verdrahtung keine Probleme bereitet.
Musik dazu:
Changed von Dr. Ring-Ding & The Senior Allstars