Franks Blog

Eisenbahn, Modellbahn und Linux

Ein EG aus Polystyrol - 2. Teil

2011-02-12 von Frank Wieduwilt, getagged als gebäudebau, modellbahn

Eigentlich wollte ich die Fenster für das EG lasern lassen. Ich habe mich aber eines Besseren besonnen und die Fenster aus Karton und Polystyrolprofilchen selbst gebaut. Angespornt hat mich ein Artikel von Winfried Schmitz-Esser in Miba 02/2011, der darin den Selbstbau einer Wartehalle aus Karton und Draht vorgestellt hat.

Da die Bauzeichnung in digitaler Form vorliegt, ist es ein Leichtes, alle Fenster aus der Zeichnung heraus zu kopieren und in ein neues Dokument einzufügen. Ich nehme zum Zeichnen am liebsten immer noch Micrografx Designer 6.0 – das Programm habe ich mir vor Jahren schon gekauft. Der Vorteil ist, dass ich es im Schlaf beherrsche, was ich von aktuellen Zeichenprogrammen nicht behaupten kann...

Also flugs alle Fenster in eine neue Zeichnung kopiert, dabei habe ich dann von jeder Fensterart noch ein "Ersatzfenster" zusätzlich erzeugt. Damit die ganze Sache etwas plastischer wird, habe ich noch einen Rahmen gezeichnet, der innen einen halben Milimeter kleiner ist als der äußere Umriss des Fensters. Die Fenster klebe ich dann hinter den Rahmen und habe so ein bisschen Tiefe gewonnen:

Fenster im Zeichenprogramm
Die Fenster entstehen im Zeichenprogramm

Die Zeichnung habe ich anschließend auf 160g/m2 schweres mattes Fotopapier gedruckt.

Dann kam die Fieselei: Mit einem wirklich scharfen Cutter und ohne Druck auszuüben habe ich die Fensteröffnungen ausgeschnitten.
Die Fenster habe ich auf dem großen Kartonbogen montiert, so fallen die Fenster nicht in Einzelteilen zu Boden. Auch das Ausschneiden der "Fensterscheiben" ist viel einfacher, wenn die Fenster noch im Bogen hängen.
Danach habe ich die Fenster mit feinen PS-Profilen etwas plastischer gemacht. Zum Verkleben von PS und Karton habe ich dünnflüssigen Sekundenkleber verwendet, der als angenehmen Nebeneffekt den Karton auch gleich verstärkt hat. Die Fenster müssen jetzt noch verglast und vorher noch lackiert werden.

Fenster aus Karton und PS
Fenster aus Karton und PS, in Schichten aufgebaut

Ein Vorteil des Selber Ausdruckens ist, dass sich beliebig viele Ersatzexemplare nachdrucken lassen: Meine ersten Fenster waren alles andere als akurat und dann habe ich halt noch einen weiteren Bogen gedruckt und die Fenster noch einmal gebaut.

Fenster aus Karton und PS
Fenster aus Karton und PS – unlackiert, aber soweit fertig

Die extremen Nahaufnahmen zeigen wieder schonungslos jede noch so kleine Ungenauigkeit. Eingebaut in das Gebäude sieht es aber viel besser aus, wie eine Probemontage zeigte.