Franks Blog

Eisenbahn, Modellbahn und Linux

German Rails 2011

2011-10-15 von Frank Wieduwilt, getagged als ausstellung, eisenbahnfoto, modellbahn

Dieses Jahr war ich auf der Ausstellung "German Rails" in Hannover. Über die etwas merkwürdige Namenswahl schreibe ich jetzt mal lieber nichts. ;-) Die Ausstellung fand auf dem Messegelände Hannover statt, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist.
Die Anreise aus Frankfurt gestaltete sich etwas langwieriger als gedacht, hatte ich doch in Hannover Hauptbahnhof etwa 40 Minuten Aufenthalt bis zur Weiterfahrt der S-Bahn, den ich natürlich gleich für ein paar Eisenbahnfotos genutzt habe.

Taurus in Hannover Hbf
15.10.2011: Ein Taurus von Dispolok in Hannover Hbf.

Genau vor dem Taurus stand eine 101:

101 und Taurus in Hannover Hbf
15.10.2011: Eine 101 trifft einen Taurus in Hannover Hbf.

Die in Hannover Hauptbahnhof allgegenwärtigen Metronom-Züge gefallen mir auch immer wieder. Dieser Zug wird sich gleich nach Uelzen auf den Weg machen.

Metronom in Hannover Hbf
15.10.2011: Metronom nach Uelzen in Hannover Hbf.

Kurze Zeit später stand 146-11 mit ihrem Zug nach Göttingen am Bahnsteig.

Metronom in Hannover Hbf
15.10.2011: 146-11 mit Metronom nach Göttingen in Hannover Hbf.

Diese Ausstellung ist im Gegensatz zu den großen Veranstaltungen in Dortmund oder Köln eher etwas für die Freunde von Ausstellungsanlagen und für den Einkaufsbummel, sind doch zahlreiche Händler vor Ort vertreten.

Anlagen

Wie viele Anlagen es gab, habe ich nicht gezählt. Es waren die Spurweiten N, H0, 0, II und F vertreten. Auch die Freunde von Kirmesmodellen und Jahrmärkten kamen auch ihre Kosten. Es folgt ein kleiner höchst subjektiver Rundgang über die Ausstellung.
Der Schwerpunkt lag laut Veranstalter bei den Baugrößen N und 0, wobei mir die Anlagen in Baugröße 0 sehr viel besser gefallen haben als die in N.
Wie schon in Dortmund stachen, von einigen Ausnahmen abgesehen, die niederländischen und britischen Anlagen qualitativ aus dem vorgestellten mehr oder weniger deutlich heraus.
Ich zeige hier Fotos von den Anlage, die mir am besten gefallen haben. Wie man am Publikumsinteresse gut sehen konnte, war wirklich für jeden Besucher etwas dabei, die Mischung hat mir gut gefallen. Auch das Angebot der Händler war durchaus interessant, die Preise in Ordnung.

Zu den Fotos: Ich habe wie immer ohne Blitz und Stativ fotografiert. Zuweilen sind die Bilder dadurch nur in einem sehr kleinen Bereich richtig scharf.

H0e in Sachsen

"Timmelstein" heißt eine schmalspurige Anlage, die in Sachsen, genau im Mügelner Netz spielt.
Die kleine Anlage war liebevoll gestaltet, die eingesetzten Fahrzeuge verfügten über hervoragende Fahreigenschaften und ließen sich vorbildlich langsam bewegen.

Timmelstein
Timmelstein – hier trennen sich Schmal- und Normalspur.

Timmelstein
Timmelstein verfügt über einen kleinen Binnenhafen.

Timmelstein
Blick über den Bahnhof Timmelstein.

That Dam Railway

Auf dieser britischen Anlage in der Baugröße H0e war eine Dammbaustelle zu sehen. Die Züge mit Baumaterial mussten eine mehrfache Spitzkehre überwinden, um aus dem Tal mit der Baustelle herauszukommen.
Neben der Dammbaustelle war ein Steinbruch und eine Siedlung für die Bauarbeiter zu bestaunen. Die Fahrzeuge fuhren wirklich toll. Der Erbauer der Loks erklärte uns sichtlich stolz, wie er die einzelnen Fahrzeuge selbst gebaut hat.

That Dam Railway
Spitzkehren auf der Anlage That Dam Railway.

That Dam Railway
That Dam Railway: Blick über den längeren Anlagenschenkel.

Rivendell in 7mm

Diese Anlage ist mal wieder ein schönes Beispiel britischer Modellbaukunst. Feinster Gleisbau, wunderschöne Fahrzeuge und ein interessanter Gleisplan machen diese Anlage zu einem Schmuckstück. Der Maßstab "7mm" bedeutet, dass ein Fuß im Orginal 7mm im Modell entspricht.

Rivendell
Rivendell: Das Bw.

Rivendell
Rivendell: Blick über den Bahnhof.

Rivendell
Rivendell: Das Empfangsgebäude.

Amerika in F

Von der Spurweite Fn3 hatte ich bis zu dieser Ausstellung noch nie etwas gehört. Auf jeden fall wirkten die riesigen Modelle sehr beeindruckend und auch die Anlage hat mir gut gefallen.

Baugröße Fn3
Modellbahn ganz groß: Spurweite Fn3.

Baugröße Fn3
Modellbahn ganz groß: Spurweite Fn3.

Kleinbahn im Münsterland

Die Baugröße 0 scheint sich immer mehr zum Renner für Ausstellungsanlagen zu entwickeln. Dieses Mal gab es eine Nebenbahn zu sehen, die von einem Fiddleyard über einen kleinen Haltepunkt in einen zweigleisigen Bahnhof führte. Zwischen Haltepunkt und Bahnhof überquerte die Bahn noch einen kleinen Fluss.

Die Gestaltung der Landschaft und Gebäude hat mir wieder richtig gut gefallen. Die verwendeten Farben stimmten und es kam ein richtig "kleinbahniger" Eindruck herüber, den nicht einmal die nagelneue V160 von Lenz trüben konnte. ;-)
Am Fiddleyard und den darauf stehenden Zügen ist schön zu sehen, dass die Baugröße 0 nicht unendlich viel Platz braucht, wenn man sich thematisch ein wenig beschränkt.

Kleinbahn im Münsterland
Kleinbahn im Münsterland: Der Fiddleyard.

Kleinbahn im Münsterland
Kleinbahn im Münsterland: Das Dienstgebäude.

Kleinbahn im Münsterland
Kleinbahn im Münsterland: Brücke über einen kleinen Fluss.

Rundherum in Amerika

Zu sehen war eine große Anlage nach amerikanischem Vorbild in Baugröße 0. Beeindruckend fand die sowohl die Gestaltung der Längsseiten der Anlage als auch die Länge der eingesetzten Züge. Die großen Modelle versprühten Kraft und man konnte spüren, wie die Lokomotiven vor den Zügen arbeiteten. Auf einer Längsseite der Anlage war ein kleine Landbahnhof zu sehen, auf der anderen Seite ein kleinstädtischer Bahnhof mit Bahnbetriebswerk.

Amerika in 0
Amerika in 0: Überblick über eine Längsseite der Anlage.

Amerika in 0
Amerika in 0: Ein Zug durchfährt den Landbahnhof.

Amerika in 0
Amerika in 0: Blick über den Landbahnhof.

Amerika in 0
Amerika in 0: Der Kleinstadtbahnhof.

Runswick Bay – England vor hundert Jahren

Diese Anlage war von Jahrzehnten schon im Miba Spezial zu sehen. Dargestellt ist ein kleiner Bahnhof an der Nordseeküste mit einigen Gleisanschlüssen und einem stählernen Viadukt, das über einen Fjord führt.

Als wir das erste Mal zu dieser Anlage kamen, waren die Mitarbeiter des Spurnull-Magazins gerade mit Fotoarbeiten beschäftigt. Mal schauen, was deren Bilder noch alles an Details ans Licht bringen.

Runswick Bay
Runswick Bay: Blick über den Ort.

Runswick Bay
Runswick Bay: Fiddleyard.

Runswick Bay
Runswick Bay: Die Brücke.

Runswick Bay
Runswick Bay: Das Empfangsgebäude.

Der zur Überwachung des Schattenbahnhofs eingesetzte Fernseher stammt noch aus den Anfangsjahren der Bahn. ;-)

Runswick Bay
Runswick Bay: Fiddleyard-TV.

Klein-Amerika

Noch eine Anlage nach amerikanischem Vorbild, noch ein Rundkurs, nochmals niederländischer Erbauer, aber alles drei Baugrößen kleiner. Die Anlage ist durch eine Mittelkulisse getrennt. Auf der einen Seite ist ein Landbahnhof, auf der anderen ein Bahnhof an einem See dargestellt. Die Landschaft war wirklich wunderschön gestaltet.
Hier zeigen sich eindeutig die Vorzüge der Baugröße N: Auf kleinem Raum ist überzeugende Landschaftsgestaltung und reichlich Fahrstrecke möglich.

Klein-Amerika
Klein-Amerika: Überlick.

Klein-Amerika
Klein-Amerika: Am See.

Klein-Amerika
Klein-Amerika: Personenzug kurz vor dem Landbahnhof.

Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne

Diese Anlage hatte mir in Dortmund schon richtig gut gefallen. In Hannover hatten die Spur 0-Freunde noch ein paar Quadratmeter mehr Platz, so dass die Strecke um einige Meter länger war als im April. Ausgehend von einem großen Schattenbahnhof ging es in einer langen S-Kurve in einen wirklich großen Bahnhof, in dem ordentlich Betrieb herrschte.

Die Erbauer dieser Anlage legen nicht nur Wert darauf, dass Landschaft und Gebäude stimmig sind, sondern altern auch ihre Loks und Wagen, so dass diese wirklich wie Nachbildungen ihrer Vorbilder wirken.

Bei dieser Anlage würde ich mir eine größere Aufbauhöhe wünschen, damit man die Bahn nicht immer aus der Hubschrauberperspektive sieht. Das würde die Details noch besser zur Wirkung bringen und die tolle Gestalung noch mehr betonen.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: Bahnhof.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: Empfangsgebäude Nüdelshallbach.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: Ein in Würde gealterter Kesselwagen.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: BR 64 im Betriebszustand.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: Om 12 mit Ladungsresten.

Spur 0-Freund Ruhr/Lenne
Spur 0-Freunde Ruhr/Lenne: Eine wunderschön gealterte BR 50.

Fremo-N

Die N-Fraktion des Fremo aus Braunschweig hatten ein Stück norddeutscher Nebenbahn mitgebracht, auf dem sie Betrieb machten.

Bei diesem Aufbau war schön zu sehen, wie gut eine schmale Anlage wirkt, wenn sie nur etwas höher aufgebaut ist. Der Betrieb spielt sich knapp unter Augenhöhe ab und die begrenzte Fläche der Anlage fällt nicht so stark negativ ins Gewicht.

Fremo N
Fremo-N: Ein Haltepunkt auf dem Lande.

Fremo N
Fremo-N: Landbahnhof.

Fremo N
Fremo-N: Es gab sogar einen Spurwechselbahnhof N auf Nm zu bewundern.

Hersteller

Bekannte Hersteller waren nicht auf der Ausstellung. Es gab ein paar Anbieter von Ladegütern und Modellbahnzubehör für große Spuren wie Paulo Miniaturen. Auch der EK-Verlag war auf der Ausstellung und hat dort sein Verlagsprogramm feilgeboten.

Rückfahrt

Die Rückfahrt ging dann über Hildesheim, wo ich wieder 45 Minuten Aufenthalt hatte. Zum Fotografieren war es schon zu dunkel, außerdem hatte ich auch keine Lust mehr, meine Kamera herauszukramen...

Fazit

Mir hat es gut gefallen. Es gab einige wunderschöne Anlagen zu bestaunen und auch das Angebot der Händler war vielseitig.
Die Gänge waren so breit, dass die Besucher gut aneinander vorbei gehen konnten, ohne sich anzurempeln. In Dortmund habe ich mich wesentlich weniger wohl gefühlt.

Musik dazu:
Juke Box Hero von Foreigner in der Akustik-Version.