Franks Blog

Eisenbahn, Modellbahn und Linux

Und noch eine V100

2013-11-05 von Frank Wieduwilt , getagged als digital, modellbahn

Ich mag die V 100 (West) von Roco. Schon vor Jahren habe ich unter mein erstes Modell dieser Baureihe feine Räder von Holger Gräler gebaut. In den letzten zehn Jahren sind noch ein paar Varianten von DB Bahnbau, der MWB und jetzt der ÖBB hinzugekommen. Bei der ÖBB hießen die Loks der Baureihe V100 Reihe 2048. Letztere hatte ich heute auf dem Basteltisch.
Ich wollte die Lok für die Modellbahnausstellung in Frankfurt am 9. und 10. November mit einen Decoder ausrüsten und auch gleich noch für vorbildgerechten Lichtwechsel sorgen.

Die 2048 sahen in Rot/Schwarz sehr schick aus, auch das Roco-Modell ist, soweit ich das auf den Vorbildfotos beurteilen kann, gut getroffen.

Die Lok lässt sich leicht öffnen: Das Dach wird vorsichtig zusammen gedrückt, danach lässt sich das Führerhaus mit Hilfe eines Schraubendrehers spreizen und nach oben abnehmen. Die Vorbauten sind verschraubt.

So sieht die Platine der Lok nach der Demontage des Gehäuses aus.

2048 der ÖBB digitalisiert

Um nun den Lichtwechsel vorbildgerecht schalten zu können, muss auf der Unterseite der Platine an zwei Stellen die Verbindung zwischen der Zugschlussbeleuchtung auf der einen und dem Spitzenlicht auf der anderen Seite unterbrochen werden. Die folgenden Bilder zeigen die Stellen, an denen ich die Leiterbahnen getrennt habe. Dazu ist es nicht erforderlich, die Anschlüsse von der Platine abzulöten.

Um das österreichische Rangierlicht darzustellen, sind allerdings weitere Arbeiten erforderlich: Österreichische Loks zeigen als Rangierlicht je eine weiße Lampe pro Seite, das ist auf diesem Bild schön zu sehen. Dazu müssten die Glühlampen durch einzelne LED ersetzt und einzeln verschaltet werden.

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

Die Spitzenlichter werden jetzt mit dem grünen Kabel an F1 und mit dem braunen/violetten Kabel an F2 angeschlossen, der Zugschluss bleibt an weiß und gelb und wechselt dementsprechend mit der Fahrtrichtung.

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

In meiner Decoderkiste hatte ich einen Zimo MX631 mit Kabeln gefunden, der für die V100 genau richtig ist. Er passt bei den neueren Modellen genau in das Decoderfach auf der Unterseite der Lok.

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

Den Decoder habe ich an einen übrig gebliebenen Schnittstellenstecker gelötet, damit später ein Decoderwechsel einfacher zu bewerkstelligen ist.

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

2048 der ÖBB digitalisiert

Im Anschluss an die Verkabelung der Lok kam die Sekunde der Wahrheit: Die Lok kam auf das Programmiergleis und ich habe die Adresse programmiert.

Danach machte sich Ernüchterung breit: Die Lok fuhr richtig gut – der Zimo-Decoder sorgt schon in der Grundeinstellung für gute Fahreigenschaften – das Licht ließ sich allerdings nicht schalten, alle Lampen blieben dunkel. Nach einer halben Stunde intensiver Fehlersuche war die Ursache gefunden: Am Decoder hatte sich das blaue Kabel gelöst und zwar so geschickt, dass es durch die Kunststoffummantelung des Decoders nicht zu sehen war. Nach dem erneuten Anlöten des Kabels und der Kontrolle aller anderen Anschlüsse funktioniert die Lok jetzt wie erwartet.

Nach dem Funktionstest habe ich den Schnittstellenstecker und die farbigen Kabel im Führerhaus noch mattschwarz angemalt, damit sie nicht mehr so stark auffallen.

2048 der ÖBB digitalisiert

Und nun kam das, was mir noch mehr Spaß macht als das Einbauen von Decodern: Das Zurüsten. Die Roco V100 hat ja nun schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Ich finde es aber immer wieder erstaunlich, wie fein die Strukturen der Zurüstteile, insbesondere der Tritte und Griffstangen, gelungen sind.

2048 der ÖBB digitalisiert

Beim Einkleben der Griffstangen am Führerhaus habe ich mich eines Tricks bedient, den ich mal irgendwo (in der Miba?) gelesen hatte: Damit die Stangen gleich weit von der Führerhauswand entfernt sind, habe ich ein Streifchen 0,5mm starkes PS auf die Führerhauswand gelegt und dann die Stangen eingeklebt. Hundertprozentig ist gleich ist der Abstand zwar nicht geworden, es sieht aber ganz manierlich aus.

2048 der ÖBB digitalisiert

Und fertig. Jetzt kann die Lok auf der Modellbahnausstellung in Frankfurt Nied fahren.
Wenn ich mir allerdings Vorbildfotos, besonders aus den letzten Einsatzjahren der 2048 018 ansehe, merke ich, dass ich um eine großzügige Alterung nicht herum kommen werde...
Und meine Lok braucht unbedingt Lokhaken von H0fine, damit die geschlossene Schürze unterhalb der Pufferbohle so richtig zur Geltung kommt. Auch fehlt hier und dort noch etwas Farbe, die Griffstangen müssen oberhalb der Umläufe beispielsweise noch verkehrsrot lackiert werden, aber man kann die 2048 schon als solche erkennen.

2048 der ÖBB digitalisiert

Musik dazu:
Es fährt kein Zug von Erste Allgemeine Verunsicherung